ln diesen Tagen leisteten 84 Sechstklässler der Gesamtschule Hünxe im Rahmen ihrer Projekttage aktive Naturschutzarbeit. Sie halfen dem Landesbetrieb Wald und Holz und der Biologischen Station im Kreis Wesel bei der Beseitigung der Spätblühenden Traubenkirsche, eines nordamerikanischen Strauches, der baumartig wächst und sich immer stärker ausbreitet. Dieser hat sich seit den 1960er Jahren so massenhaft verbreitet, dass sie eine Bedrohung für Heideflächen im Naturschutzgebiet Kaninchenberge darstellt.
Der wuchskräftige Baum verdrängt heimische Arten. Das Offenland verbuscht zusehends. Die Gesamtschüler halfen mit, dies zu verhindern. Zu Beginn wurden die Kinder von den Mitarbeitern des Regionalforstamtes und der Biologischen Station in Gruppen eingeteilt. Die erste begab sich mit Förster Michael Herbrecht auf Erkundungstour durch die Kaninchenberge. Dabei lernten sie die Vergangenheit der Fläche als Truppenübungsplatz kennen und konnten vom „Feldherrnhügel“ aus die Entwicklung der Heide wahrnehmen. An anderer Stelle bestaunten sie die weitaus ältesten Bäume der gesamten Umgebung: 1000-jährige Eichen, deren Standort auf einem Hügel den „Kaninchen bergen“ ihren Namen gaben.
Die Schülerinnen und Schüler halfen anschließend mit viel Einsatz bei der Beseitigung der Traubenkirschen. Dort sind zurzeit noch Reste der Heide vor handen, die durch die Maßnahmen geschützt und wieder in ihrer Verbreitung unterstützt werden soll. Dabei lernten die Kinder, mit Schutzbrillen ausgestattet, das anstrengende „Ringeln“ der Bäume mit speziellen Handkettensägen. Der Vorteil besteht darin, dass der absterbende Baum nicht mehr am Stock ausschlägt. Beim Absägen treiben die im Boden verbleibenden Wurzeln oft erneut aus. Nun kann sich die Heide wieder ausbreiten. Für die nächsten Jahre sind weitere Arbeitseinsätze mit Schülern geplant, damit die Kinder den Erfolg ihrer Arbeit sehen können.
Diese aufwändigen Arbeiten sind für die Mitarbeiter der Biostation und des Regionalforstamtes alleine nicht zu bewältigen. Die Gesamtschule Hünxe hat bereits seit 2013 in den Kaninchenbergen tatkräftig mit angepackt. Schon nach dem Absterben der ersten Bäume konnten sie den Effekt der anstrengenden Arbeit sehen, denn das Sonnenlicht konnte an diesen Stellen wieder ungehindert auf die Heide fallen.